Der Shadow Collider

Aufbau, Funktion und erkenntnistheoretische Zielsetzung einer ontologischen Großforschungsanlage

Ein Bericht von T. A. Schulz vom 5. August 2025

Der Shadow Collider ist eine interdisziplinäre Großforschungsinfrastruktur zur experimentellen Erkundung ontologischer Grundstrukturen jenseits empirischer Beobachtbarkeit. In der Verbindung von strategischer Philosophie, metaphysischer Simulation und epistemischer Suspension wird ein neuer Raum für ontologische Forschung eröffnet: der sogenannte Schattenraum. Als EU-weites Vorhaben angesiedelt im unterirdischen Komplex von Heidelthal und organisatorisch an das Kloster der Epistemierinnen St. Annalena in Würzberg angebunden, vereint das Projekt spekulative Theoriebildung mit hochpräziser kategorialer Versuchstechnik. Ziel ist es, widersprüchliche, nicht-beobachtbare oder latente Seinsformen in kontrollierten Kollisionen kategorialer Einheiten sichtbar zu machen, zu rekonstruieren und in strukturierter Onto-Datenform auszuwerten. Im Zentrum steht die von Prof. Dr. Erwin G. Ott entwickelte Schattenontologie, welche das Nicht-Sein nicht als Mangel, sondern als produktive Größe begreift. Durch Ringmodule, Onto-Dualitätskammern, ein subjektfreies Beobachtungssystem und das kontemplativ-epistemische Interface des Ordens wird eine methodisch neuartige, nicht-intentionale Erfassung von Seinsprozessen möglich. Der vorliegende Bericht dokumentiert die theoretischen Grundlagen, den Aufbau, die Versuchsanordnungen und die epistemologischen wie ethischen Implikationen des Shadow Collider. Darüber hinaus reflektiert er die Möglichkeit, Metaphysik unter Infrastrukturbedingungen experimentell zu transformieren – und damit Ontologie nicht nur zu denken, sondern zu betreiben.