Der Essay „Jenseits des Paradigmas: Für eine post-paradigmatische Ökonomie im Horizontmoderner Wissenschaftsrevolutionen" untersucht die tiefgreifenden epistemologischen Umbrüche in den Wissenschaften des 20. Jahrhunderts und kontrastiert diese mit der bemerkenswerten Stabilität des neoklassischen Paradigmas in der Ökonomie. Während Physik und Philosophie durch die Relativitätstheorie, Quantenmechanik, Sprachphilosophie und Poststrukturalismus grundlegend transformiert wurden, bleibt die Ökonomie weitgehendan einem Modell verhaftet, das auf Rationalität, Gleichgewicht und Effizienz basiert.
Der Essay argumentiert, dass diese Asymmetrie nicht nur ein Entwicklungsrückstand ist, sondern auf eine strukturelle Immunität der Ökonomie gegenüber erkenntnistheoretischen Revisionen hinweist. Die Ökonomie wird als eine performative Praxis verstanden, deren Modelle nicht nur beschreiben, sondern auch Wirklichkeit erzeugen und sich dadurch gegen Kritik versiegeln.
Vor diesem Hintergrund entwirft der Essay ein Programm für eine post-paradigmatische Ökonomie, die sich durch methodische Pluralität, transdisziplinäre Offenheit und kulturelle Einbettung auszeichnet. Inspiriert von den Paradigmenwechseln in Physik und Philosophie, plädiert der Autor für eine Ökonomie, die Komplexität, Nichtlinearität, Emergenz und Reflexivität als zentrale Konzepte integriert.
Der Essay skizziert Wege zu einer solchen post-paradigmatischen Ökonomie, die eine Transformation von Theorie, Methode und Praxis erfordert. Dies umfasst die Förderung theoretischer Pluralität, die Erweiterung methodischer Ansätze, die Stärkung normativer Reflexion und die institutionelle Reform von Bildung, Forschung und Wissenschaftskultur.
Abschließend wird die post-paradigmatische Wende als Einladung zu einer neuen Wissenschaftskultur verstanden, die Verantwortung, Reflexivität und Gestaltung in den Mittelpunkt stellt. Die Ökonomie wird dabei als Weltbeziehung begriffen, die nicht nur die Welt beschreibt, sondern auch mitgestaltet