Rheoplegma

Eine postmetaphysische Ontologie des Werdens

Ein Paper von Giorgina Haferkrug vom 29. Juli 2025

Die vorliegende Abhandlung entwickelt mit Rheoplegma ein neuartiges ontologisch-epistemologisches Rahmenwerk, das die Realität als ein pulsierendes, vielschichtiges Gefüge des Werdens konzeptualisiert. Im Zentrum steht die „schichtweise Rhythmik“, die traditionelle metaphysische Modelle statischer Substanzen und linearer Kausalitäten überwindet. Rheoplegma beschreibt das Werden durch ein dynamisches Zusammenspiel von rhythmischen Mustern, latenten Potentialen, kausaler Offenheit, autonomer Widerständigkeit, schichtweiser Bedeutungsproduktion und mehrdimensionaler Strukturierung. Diese postmetaphysische Ontologie wird durch eine kritische Auseinandersetzung mit zeitgenössischen philosophischen Ansätzen – darunter Prozessphilosophie, Poststrukturalismus und Spekulativer Realismus – systematisch entfaltet und in interdisziplinären Kontexten wie Quantenphysik, Epigenetik, Kultur- und Kognitionswissenschaft verankert. Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen einer nicht-reduktionistischen Ontologie, insbesondere die Spannung zwischen theoretischer Kohärenz und ontologischer Offenheit, das Risiko des Bedeutungsverlusts sowie die epistemischen Grenzen der Erfassung latenter Potentiale. Rheoplegma bereichert die zeitgenössische Philosophie durch ein flexibles Modell, das Sein und Wissen in dynamischer Relation begreift und neue Einsichten in die Komplexität einer vernetzten Welt bietet.